Der Herr Karl

Von Helmut Qualtinger und Carl Merz

Gastspiel

Der Herr Karl

„Der Herr Karl“ – das Stück spielt Anfang der 1960er Jahre – ist die biedere Figur des angepassten Österreichers, der es versteht, es sich in einer bewegten Zeit mit allen zu richten und unter Verzicht auf Aufrichtigkeit und Gesinnung zu überleben, und für sich auch noch etwas herauszuholen.

Im Keller eines Feinkostladens räsoniert er als Handelsangestellter zwischen Dosen, Flaschen und Kisten über Gott und die Welt, Vergangenheit und Gegenwart. Seine dienstlichen Aufgaben schiebt er vor sich her. Als Kassier eines Sparvereins hält er es mit den Konten nicht so genau.

Dort, wo er den Wiener Dialekt und sein Umgebungswissen verlässt und sich auf Hochsprache, Fremdworte und Politiker einlässt, scheitert er kläglich.

Kritiken:

„Andreas Roder beweist sein außergewöhnliches Talent in der Rolle des Herrn Karl, der mit seinem imaginären Kollegen spricht.“ NÖN Mistelbach W6/24

„Roder begeistert mit seinem stets souveränen Spiel: Tempo, Pausen, Räuspern, Wechsel von der devoten Hochsprache - der Chefin im Hintergrund gegenüber – zum umgangssprachlichen Tonfall seines Monologs wieder zur affektierten Hochsprache, mit der er eingelernte Plattitüden von sich gibt.“ NÖN Neulengbach, 9. 6. 2021

„ Andreas Roder zeigt eine eindrucksvolle Darstellung des Herrn Karl. Mit viel Fingerspitzengefühl gelingt es ihm, die feinen Nuancen des Monologs hervorzuzaubern und bravourös umzusetzen. Der Schauspieler, Sprecher und Moderator stellt sich seit einigen Jahren der Herausforderung, die der Herr Karl mit sich bringt, denn viele sehen automatisch Helmut Qualtinger in seiner Paraderolle vor sich.

Roder gelingt es aber, in dem Stück seine persönliche Auseinandersetzung mit der Figur und die eigene Empfindung mit der Rolle meisterhaft wiederzugeben.​ „Man wird von den Gefühlen hin und her gerissen. In einem Augenblick wirkt der Herr Karl sympathisch, im nächsten Moment ist man schockiert über die Aussagen“, so eine Besucherin.“ NÖN Horn, 25. 5. 2024

„Der beste ‚Herr Karl‘, den ich je gesehen habe!“ Peter Hochegger, Regisseur