Hinter der Fassade

Schauspiel von Florian Zeller

tww-Eigenproduktion

Hinter der Fassade

Patrick und Laurence haben sich getrennt!

Ein Schock für ihre langjährigen Freunde Isabelle und Daniel. Und als ob das nicht schon genug wäre, hat Patrick auch gleich eine Neue. Und als ob das nicht schon wirklich mehr als genug wäre, lädt Daniel die beiden in einem schwachen Moment zum Abendessen ein, damit man sich ganz "ungezwungen" kennenlernen kann.

Isabelle ist zunächst erbost und wittert Gefahr. Was, wenn Daniel durch das junge Glück ebenfalls auf dumme Gedanken kommt? Doch sie besinnt sich auf die altbewährte Methode "sei deinen Freunden nah, sei deinen Feinden noch näher".

Tatsächlich ist Emma ein wenig zu jung, zu reizend, zu schön und Patrick ein wenig zu glücklich, um das traute Eheglück von Isabelle und Daniel nicht in seinen Grundfesten zu erschüttern. 

Der junge französische Autor Florian Zeller bedient sich in Hinter der Fassade (Die Kehrseite der Medaille) eines besonderen Kniffs: Die Figuren sprechen nicht nur das aus, was sie sagen wollen, sondern auch das, was sie in Wirklichkeit denken. Und sofort werden aus zwei bemüht höflichen Paaren streitlustige Menschen, die durchaus gewillt sind, eine Freundschaft und eine Ehe aufs Spiel zu setzen.

Zum Stück

Über die üblichen Floskeln und Höflichkeiten hinweg wird der Zuschauer in Hinter der Fassade (Die Kehrseite der Medaille) nicht nur Zeuge dessen, was gesprochen wird, sondern auch dessen, was gedacht wird. Denn Florian Zeller arbeitet in diesem Stück titel treu mit zwei Ebenen und entlarvt so in einer brillanten Komposition von gedachten und gesprochenen Dialogen die Feinheiten der Manipulation und die dahinter steckenden Absichten.

Daniel ist durch Patricks neues Glück zwischen Komplexen und gleichzeitiger Herablassung für den Ehebrecher hin- und hergerissen, möchte aber natürlich nicht, dass seine Frau davon etwas mitbekommt. Oder vielleicht doch?

Das Unterste kocht nach oben und hinter der kultiviert-freundlich-beherrschten Gesprächsoberfläche blitzen die gemeinsten Spitzfindigkeiten, die boshaftesten Gehässigkeiten und die gravierendsten Unsicherheiten auf. 

Zum Autor

Der 1979 in Paris geborene Romancier und Dramatiker Florian Zeller ist einer der begabtesten zeitgenössischen Autoren Frankreichs. Bereits 2004 wurde er mit dem "Prix Interallié", dem wichtigsten Literaturpreis Frankreichs, ausgezeichnet. Im selben Jahr erschien sein erstes Theaterstück Der Andere in Paris und wurde zu einem Überraschungserfolg.

Für sein drittes Stück Wenn du tot wärst, das 2006 mit großem Erfolg in der "Comédie des Champs-Elysées" lief, erhielt Zeller den "Prix jeune théâtre de l’Académie française". Weitere erfolgreiche Stücke folgten.

Die Uraufführung der Komödie Die Wahrheit  fand im Pariser Théâtre Montparnasse statt. Die deutschsprachige Erstaufführung erfolgte 2011 fulminant am St. Pauli Theater Hamburg und wurde bisher von über 50 deutschsprachigen Bühnen nachgespielt.

Eine Stunde Ruhe wurde unterdessen mit Christian Clavier in der Hauptrolle gelungen verfilmt. Vater wurde 2014 mit dem Prix Molière ausgezeichnet und feierte seinen Triumphzug an Bühnen in Europa (u.a. London West End) und am Broadway in New York.

Besetzung

  • Daniel
    Christian Kainradl
  • Isabelle
    Kerstin Zinober
  • Patrick
    Peter Pausz
  • Emma
    Jeanette Nagy

Team

  • Inszenierung
    Ursula Leitner
  • Bühne
    Werner Wurm
  • Kostume
    Petra Teufelsbauer
  • Lichtdesign
    Martin Kerschbaum
  • Technik
    Gottfried Binder, Cornelia Schmidt
  • Verlag
    Theaterverlag Desch
  • Fotocredit
    Anna Zehetgruber