Spieltrieb

von Juli Zeh

tww-Eigenproduktion

Spieltrieb

Zum Inhalt

Das Ernst-Bloch Gymnasium: Ein Ort für Langeweiler, die tragischerweise gerade die
aufregendste Zeit ihres Lebens verbringen. Ein Ort für Miniaturprinzessinnen, die
daran gewöhnt sind, alles umsonst zu bekommen. Ein Ort für wirklich kluge, wirklich
kaputte, wirklich kategorische Menschen.

Ada: Schwer erziehbar, hochbegabt, allein.

Alev: Charismatisch, kosmopolitisch, mündlich brillant.

Aus Faszination und Anziehung zwischen den beiden wird bald eine obsessive Abhängigkeit. Diese Abhängigkeit gipfelt in einem hinterhältigen Spiel. In einem Spiel, das beweisen soll, dass der Mensch sich berechnen lässt, solange er pragmatisch handelt. Und pragmatisch handelt er in einem Spiel. Ada soll ihren Lehrer Smutek verführen, Alev filmt sie dabei. Damit die beiden ihren Lehrer erpressen können, um Grenzen auszutesten. Eiskalt und berechnend machen sie sich ans Werk. Sie spielen ein Spiel, das bald seine eigene Dynamik entwickelt.

„Was Menschen täglich ihre Entscheidungen nennen, ist nichts weiter als ein gut einstudiertes Spiel .“ - Alev

Zur Autorin

Juli Zeh wurde 1974 in Bonn geboren.

Die promovierte Juristin und Verfassungsrichterin gilt als eine der bedeutendsten Autor*innen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Bereits ihr 2001 erschienene Debütroman „Adler und Engel“ und wurde zu einem Welterfolg.

2004 folgte „Spieltrieb“.

Ihr Roman „Unterleuten“ wurde 2016 zum Bestseller, ebenso wie 2017 „Leere Herzen“, 2018 „Neujahr“, 2021 „Über Menschen“ und 2023 „Zwischen Welten“.
Heute sind ihre Bücher in 35 Sprachen übersetzt.

Wiederkehrende Motive sind die Fragen des Verlorengehens, des Zusammenhalts und die Lebenswelt in einer Gesellschaft der Individualisierung
und Globalisierung, in der keine gemeinsame Verantwortung für die Zukunft einer Weltgemeinschaft mehr erkennbar wird.

“Am Ausgang des Universums müsste ein Schild stehen: Bitte verlassen Sie den Raum so, wie sie ihn vorfinden möchten.“ - Höfi

Über den Roman und seine Adaptionen

Juli Zehs Schreiben dreht sich um den Antagonismus von Chaos und Ordnung; sie
fragt, ob und wie sich Sinn und Moral neu aufbauen lassen, wenn überlieferte Werte
bedeutungslos geworden sind.

“Wir haben nichts mehr, an das wir nicht glauben könnten. Mathematisch folgt daraus, dass wir an alles glauben. Alles gleich gültig.” - Ada

Die im tww gespielte Fassung stammt von Laura Linnenbaum und Johanna Vater. Sie wurde 2015 am Theater Bonn uraufgeführt.

In dieser Adaption wechseln die vier Hauptfiguren Ada, Alev, Höfi und Smutek zwischen der Erzählerposition und direkten Spielsituationen und bringen so die Ereignisse, der Struktur des Romans folgend, auf die Bühne.

„Wenn das alles ein Spiel ist, sind wir verloren. Wenn nicht – erst recht .“ - Smutek

Besetzung

  • Ada
    Anaïs Marie Golder
  • Alev
    Clemens Fröschl
  • Höfi/ Richterin
    Claudia Marold
  • Smutek
    Paul Wiborny

Team

  • Bühne
    Werner Wurm
  • Kostüme
    Petra Teufelsbauer
  • Lichtdesign
    Martin Kerschbaum
  • Technik
    Gottfried Binder, Cornelia Schmidt
  • Inszenierung
    Peter Pausz
  • fotocredit
    Anna Zehetgruber